Weinprinzessin Judith Dorst
Judith Dorst (*9.10.1989) aus Wörrstadt in Rheinhessen
"Wahnsinn", sagte Judith Dorst unmittelbar nach ihrer Krönung als neue Deutsche Weinprinzessin 2014/15: "Das ist für mich etwas ganz Besonderes." Die 24-Jährige Winzerin aus Wörrstadt in Rheinhessen hat bereits ihren Bachelor in Weinbau und Oenologie absolviert und steht gemeinsam mit ihrem Vater im Keller des elterlichen Weinguts. Mirkoorganismen, Reifecharakter, weiche Tannine – für Judith waren solche Fragen ein Kinderspiel.
Bereits bei der Fachbefragung während des Vorentscheids hatte die Rheinhessin die Jury nachhaltig mit ihrem exzellenten Fachwissen beeindruckt. Judith glänzte aber auch mit Charme und einem tollen Auftritt, etwa als sie in der Spieleshow den perfekten Wein für ein Date beschreiben sollte. "Er sollte Tiefgang und Potenzial haben", sagte Judith, und hatte die Lacher im Publikum auf ihrer Seite, als Moderator Holger Wienpahl fragte: "Meinen Sie jetzt den Wein oder das Date?"
Zwischen Vorentscheid und Finale tauschte Judith erst einmal die Pumps gegen Gummistiefel, um bei der Weinlese dabei zu sein. Sie liebt die Arbeit in Weinberg und Keller und versprach: "Ich kann garantieren: es gibt einen tollen Jahrgang 2014“.
Judith machte eine Winzerlehre im DLR Oppenheim und im Weingut Manz in Weinolsheim, studierte danach Weinbau & Oenologie in Geisenheim. Ihr Praxissemester verbrachte sie an der Sonoma Coast in Kalifornien. Seither schwärmt Judith für Rotwein und pflanzte zuhause prompt einen halben Hektar Spätburgunder.
In der finalen Wahlgala glänzte Judith mit einem eleganten Auftritt und verarbeitete in einer Ansprache an imaginäre schwedische Zollbeamte schlagfertig Begriffe wie Bag in Box oder Pippi Langstrumpf. In einer verdeckten Verkostung erkannte die Weinfachfrau mühelos einen Sauvignon Blanc und überzeugte schließlich mit einer Rede über ihr Vorbild: ihren Großvater.
Als Deutsche Weinprinzessin kann Judith nun an ihren Zielen arbeiten, die Zusammenarbeit zwischen Winzern und Gastronomen zu verbessern und mehr Stolz auf die heimischen Weine zu vermitteln. "Ich bin nicht die typische Prinzessin", sagte Judith noch vor einiger Zeit, aber nun hat die frisch gebackene Deutsche Weinprinzessin doch das Weinmajestäten-Fieber gepackt: "Was man für dieses Amt können muss, das kann man nirgends lernen, aber man braucht es fürs Leben."